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Lernerfolge-Blog

13.07.2025

Was macht Rechnen so komplex? Hilfe bei Rechenschwäche und Dyskalkulie

Schwierigkeiten beim Rechnen sind kein Zeichen von Dummheit oder mangelnder Intelligenz, sondern verlangen nach Verständnis und Unterstützung. 

 

Denn Mathe ist nicht nur ein Schulfach! Wenn dort Schwächen bestehen, wirkt sich das unmittelbar auf den Selbstwert und das Selbstbild des Kindes aus. Und diese Schwächen betreffen auch kluge, wissbegierige und kreative Kinder.

 

Wenn Sie nicht sicher sind, wo die Probleme Ihres Kindes genau liegen und wie Sie es konkret unterstützen können, zögern Sie nicht, Experten zurate zu ziehen!

 

Rechnen ist ein sehr komplexer Vorgang und benötigt das Zusammenspiel mehrerer Fertigkeiten:

  • Verständnis von Mengen und deren Bedeutung,

  • Sicherheit im sprachlichen Umgang mit Zahlen,

  • Klarheit über die Struktur und Ordnung des Dezimalsystems.

Um erfolgreich zu rechnen, müssen also verschiedene Verarbeitungszentren im Gehirn zusammenarbeiten. Diese Annahme des französischen Neurowissenschaftlers Stanislas Dehaene aus dem Jahr 1992 stützen mittlerweile auch eine Reihe neuer Studien mit bildgebenden Verfahren. 

 

Klar, dass das sehr komplex ist und viele Kinder vor Herausforderungen stellt.

 

Genauso, wie es die Eltern fordert, Ihrem Kind mit Rechenschwierigkeiten zu helfen.

 

Denn gerade, wenn das Rechnen schwerfällt und die Kids immer wieder frustriert sind, kommen die unterschiedlichsten Strategien zum Zuge, damit sie das ungeliebte Rechnen vermeiden können. Ganz egal, ob es sich dabei um trödeln, streiten, maulen, weinen oder wegträumen handelt.

 

Und das können Eltern tun, um mathematisches Verständnis, Interesse und Erfolgserlebnisse zu ermöglichen:

  • Beobachten Sie genau, wo die Schwierigkeiten beim Rechnen liegen.

  • Reduzieren Sie zunächst die Anforderungen, um Frust zu vermeiden.

  • Steigern Sie dann Schritt für Schritt den Schwierigkeitsgrad.

  • Trainieren Sie wiederkehrende Teilaufgaben, damit diese gut abgespeichert sind, beispielsweise das Einmaleins, oder das Rechnen im Zahlenraum bis 20.

  • Üben Sie regelmäßig das Rechnen, gerade wenn es Ihrem Kind nicht so gut liegt.

  • Loben Sie Ihr Kind nicht nur für fehlerfreies Arbeiten, sondern für Anstrengung.

  • Rechnen Sie mit Ihrem Kind in einem langsamen Tempo, das Genauigkeit zulässt.

  • Üben Sie einfache Rechenvorgänge, wie Zählen, zusammenzählen oder abziehen mit konkreten Dingen, beispielsweise Äpfeln, Kastanien oder mit Smarties.

  • Lesen Sie mit Ihrem Kind die Uhr und berechnen die Fahrtdauer in den Urlaub oder wie viele Kilometer Sie in einer Stunde schaffen.

  • Messen Sie mit Ihrem Kind, wie groß sein Bett ist, wie groß es selbst ist, wie lang eine Wand in seinem Zimmer ist.

  • Wiegen Sie verschiedene Dinge.

  • Schaffen Sie im Alltag Möglichkeiten, um das Mengenverständnis zu stärken: beim gemeinsamen Kochen oder Backen, beim Einkaufen, beim spazieren gehen oder bei einer Autofahrt.

  • Legen Sie räumlich-visuelles Vorstellungsvermögen an beim Puzzeln, bei Lego-Konstruktionen, bei Würfelspielen.

  • Üben Sie mit Ihrem Kind Dinge zu sortieren, zu ordnen und zu strukturieren, etwa beim Aufräumen.

  • Ermöglichen Sie Ihrem Kind, dass es in seiner Bewegungsentwicklung alle Stufen durchlaufen kann, um sichere und starke neuronale Verknüpfungen zu ermöglichen

Sie müssen das nicht alleine schaffen! Suchen Sie sich Unterstützung, damit Sie sicher sind, in dem, was Sie tun. 

 

So lernt Ihr Kind auch, dass Sie alles tun, um es zu unterstützen.

 

Und dass es richtig ist, sich Hilfe zu suchen, wenn man alleine nicht mehr weiterkommt. 

 

 

Text: Andrea Ertl

Foto: pexels auf Pixabay