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Lernerfolge-Blog

01.06.2025

Warum Lesen und Schreiben so wichtig ist, trotz KI- und Sprach-Funktionen

Lesen und Schreiben sind und bleiben wichtige und grundlegende Kulturtechniken! 

 

Die These, dass KI und Co. diese künftig unnötig machen, verfängt meiner Meinung nach nicht. Denn: Wie sonst soll man die Ergebnisse von KI, Auto-Korrektur oder Sprachassistenten auf Plausibilität prüfen? Welche Ergebnisse kann eine KI liefern, wenn der Prompt falsch, verkürzt oder ungenau ist?

 

Dazu kommt, dass in der Schule nahezu der gesamte Wissenserwerb über das geschriebene Wort in Büchern oder Arbeitsheften vermittelt und das erlernte Wissen zum größten Teil schriftlich abgeprüft wird.

 

Fällt uns Menschen das Lesen und Schreiben immer schwerer, hat das auch Auswirkungen auf unseren privaten und beruflichen Alltag. Egal, ob es um den Kaufvertrag, den Arbeitsvertrag, Projekte oder den Kontoauszug geht.

 

 

Und das muss geübt werden! Genauso wie die Kulturtechnik des Tanzens übrigens πŸ’ƒ πŸ•Ί 

 

 

πŸ’Ž Die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen hinterlassen wichtige Strukturen in unserem Gehirn. Strukturen geben Ordnung, geben Sicherheit – gerade wenn, wie im Moment, alles unübersichtlich und überfordernd ist.

 

πŸ’Ž Durch Schrift lässt sich Wissen dauerhaft speichern.

 

πŸ’Ž Schrift ermöglicht Struktur und Überblick.

 

 

 

Deshalb:

 

πŸ’–  Bitte, liebe Eltern! Üben Sie mit Ihrem Kind laut lesen! πŸ’– 

 

So geht’s:

 

πŸ‘€ 10 Minuten täglich! Stellen Sie sich dafür einen Timer.

 

πŸ‘€ Legen Sie Wert darauf, dass langsam, deutlich und genau gelesen wird.

 

πŸ‘€ Stoppen Sie bei Fehlern direkt und freundlich mit einem kurzen „Stopp“, damit sich Ihr Kind korrigieren kann. Loben Sie das Korrigieren.

 

πŸ‘€ Schwere Wörter lesen Sie Ihrem Kind vor.

 

πŸ‘€ Loben Sie Ihr Kind häufig, und loben Sie es für Anstrengung.

 

 

 

 

Weitere interessante Fakten rund ums Lesen:

(Quelle: SZ-Magazin, 30. Mai 2025)

 

Eine Autorin des US-Magazins „The Atlantic“ hatte mit 33 Professoren gesprochen. Sie alle gaben an, dass ihre Studierenden größtenteils nicht mehr imstande seien, ein ganzes Buch zu lesen.

 

„Die Lesekompetenz bei Schülern und Erwachsenen geht zurück“, sagt der Augsburger Pädagogik-Professor Klaus Zierer. „Das zeigen die großen internationalen Vergleichsstudien wie PISA und PIAAC.“ Er sieht die digitalen Medien als Ursache an, da deren audio-visuelle Inhalte einfach zu konsumieren seien. Die Menschen würden dadurch die Übung verlieren, auch mal einen komplexen Text durchzuarbeiten. „Ein Teufelskreis entsteht.“

 

Der US-amerikanische Psychologieprofessor David Daniel hat für eine Studie Lernstoff in Text- oder Audio präsentiert. Zwei Tage später erinnerten sich 81 Prozent der Lese-Gruppe an die Inhalte, 59 Prozent der Hörer. „Das ist der Unterschied zwischen den Noten sehr gut und ausreichend“, sagt er. Lesen ist dem Hören deswegen überlegen, weil man das Tempo selbst bestimmen könne, schwierige Stellen mehrmals gelesen werden können und man sich wirklich in den Stoff vertiefe.

 

 

Text und Bild: Andrea Ertl