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Lernerfolge-Blog

25.05.2025

Starke Wurzeln für Wachstum und volle Potenzialentfaltung

Warum bestimmte Grundfertigkeiten beim Lernen so entscheidend sind. Und wie sie den Familienalltag entlasten können.

 

Kinder wollen wachsen, sie wollen sich entwickeln, lernen, ihr volles Potenzial entfalten. So wie eine junge Pflanze. Voller Neugier streckt sie sich dem Licht entgegen, immer höher, immer weiter, immer stärker. Doch damit sie gut gedeihen kann, braucht sie etwas, was auf den ersten Blick gar nicht zu sehen ist, was im Erdreich verborgen liegt: starke Wurzeln.

 

Diese Wurzeln sind auch beim Lernen entscheidend. Denn sie geben Halt, sie liefern wichtige Nahrung und sorgen so für Sicherheit. Auch, wenn es mal stürmisch wird oder eine Phase der Trockenheit oder Hitze zu überstehen ist. Sind die Wurzeln zu schwach oder unvollständig ausgebildet, wird jedes neue Lernfeld zu einer Herausforderung. Die Freude am Lernen schwindet, Hausaufgaben werden zur Belastung, das Selbstvertrauen leidet – und der Familienalltag wird von Frust statt Leichtigkeit geprägt.

 

Was sind diese "Wurzeln" beim Lernen?
In meiner Arbeit als Lerntherapeutin begegne ich Kindern, deren Potenzial deutlich ist – doch sie struggeln. Nicht, weil ihnen etwas fehlt, etwa Konzentrationsfähigkeit oder Intelligenz, sondern weil ihre Lernwurzeln, noch nicht stark genug sind.

 

Zu diesen Wurzeln gehören zum Beispiel:

  • flüssiges, sinnerfassendes Lesen
  • sicheres Rechnen im Zahlenraum bis 20
  • das gut abgespeicherte Einmaleins
  • ein solides Grundverständnis für Zahlen, Buchstaben und Muster


Diese Fähigkeiten erscheinen auf den ersten Blick vielleicht „unscheinbar“. In Wahrheit sind sie essentiell. Denn sie bilden die Basis, ihre Wurzeln. Und wenn sie zu schwach sind, kann sich die Pflanze nicht mühelos in ihrer vollen Pracht entfalten.

 
Zurück zu den Wurzeln: Ein wichtiger, mutiger Schritt nach vorn
Vielleicht fragen Sie sich, warum Ihr Kind beim Rechnen schnell die Geduld verliert oder beim Lesen den Anschluss verpasst. Es liegt meiner Erfahrung nach selten an mangelnder Intelligenz. Häufig fehlen nur ein paar tief verankerte Grundlagen.

 

Eltern zögern, den nötigen Schritt „zurück“ zu gehen. Denn erstens wissen sie nicht, an welche Stelle sie zurückgehen sollen. Sie befürchten außerdem, ihr Kind könnte sich dadurch als weniger leistungsfähig empfinden. Oder den Anschluss in der Schule verpassen. Oder es würde die ganze Familie zu viel Zeit kosten.

 

Doch das Gegenteil ist wahr: Ein gezielter Schritt zurück ist ein kluger, liebevoller Schritt in die richtige Richtung. Was es dazu braucht, sind keine stundenlangen Übungen. Sondern gezielte, achtsame Impulse, die dort ansetzen, wo Ihr Kind gerade steht – mit System, Empathie und einer Portion Leichtigkeit.

 
Was passiert, wenn die Wurzeln wachsen?
Wenn die Lernbasis gestärkt ist, verändern sich nicht nur Noten. Es verändert sich das Miteinander.

 

Eltern berichten mir immer wieder:

  • Hausaufgaben machen wird leichter und schneller – und konfliktfreier

  • Ihr Kind gewinnt an Selbstvertrauen

  • Lernen wird wieder mit Neugier verknüpft

  • Sie als Eltern spüren mehr Ruhe, Klarheit und Freude im Alltag

 

 

Wurzeln stärken bedeutet:
Beziehung stärken. Vertrauen aufbauen. Entwicklung ermöglichen.

 

Denn:
Wenn die Wurzeln stark sind, kann alles wachsen. Auch das Selbstvertrauen Ihres Kindes. Auch die Verbindung in Ihrer Familie. Auch die Leichtigkeit im Alltag.

 

 

 

Text und Bild: Andrea Ertl